Forschungsschwerpunkte

Behandlung eines Hundes

Unsere Gruppe forscht zu verschiedenen Themen in der veterinärmedizinischen Anästhesie und Analgesie und wir werden unser Fachwissen sehr gerne in Ihre Zusammenarbeit einbringen.

Unsere Gruppe nimmt aktiv an der interdisziplinären Forschungszusammenarbeit für "Clinical Neuroscience Bern" teil.

Wir haben zwei Hauptforschungsschwerpunkte: Allgemeine Anästhesie und Schmerz bei Tieren.

Allgemeine Anästhesie:

Wir haben spezielle Expertise in der Elektroenzephalologie (EEG) und ihrer Verwendung zur Überwachung der Wirkung von Anästhetika auf die Gehirnfunktion entwickelt. Hauptinteressengebiete sind:

  • Artspezifisches EEG: Wir untersuchen, wie das EEG über Tierarten hinweg angemessen erfasst werden kann, und bewerten die wichtigsten EEG-abgeleiteten Variablen, die für die Gehirnfunktion unter Anästhesie sowie während des Auftauchens relevant sind.
  • Überwachung der Anästhesietiefe: Wir untersuchen die Verwendung von EEG-Dichtespektralarrays, um die Wirkung von Anästhetika auf das Gehirn zu charakterisieren.
  • Computergestützte Anästhesieabgabe: Wir untersuchen die PK-PD-Beziehung der wichtigsten Anästhetika auf Indikatoren der Anästhesietiefe und entwickeln zielgesteuerte Infusionssysteme.

Schmerz bei Tieren:

Dies ist nicht nur ein wichtiges Thema in der klinischen Veterinärpraxis, sondern auch ein wichtiges ethisches Anliegen für die gesamte Gesellschaft. Unser Ziel ist die Entwicklung objektiver, valider und zuverlässiger Instrumente zur Bewertung nozizeptiver physiopathologischer Prozesse und des Schmerzverhaltens sowie die Verfeinerung von Verfahren und Techniken zur Verbesserung der perioperativen Schmerzbehandlung bei Haustieren. Hauptinteressengebiete sind:

  • Schmerzdiagnose: Wir charakterisieren das nicht-invasive neurophysiologische Modell des nozizeptiven Rückzugsreflexes weiter, um die spinale nozizeptive Verarbeitung bei wachen oder anästhesierten Tieren zu untersuchen und zu quantifizieren, indem wir verschiedene Paradigmen schädlicher Stimulationen bei mehreren Arten verwenden. Für diesen Schwerpunkt wurden fruchtbare internationale Kooperationen mit Experten der menschlichen Schmerzforschung etabliert. Andere quantitative sensorische Testmethoden werden bei mehreren Arten untersucht und validiert. Systemische perioperative Schmerzbehandlung: Wir liefern artspezifische neurophysiologische und klinische Beweise für dosisabhängige antinozizeptive und antihyperalgetische Wirkungen mehrerer konventioneller systemischer Medikamente, fördern das Verständnis ihrer Mechanismen der analgetischen Wirkung und übernehmen, wann immer möglich, einen PK-PD-Modellierungsansatz. Mehrere Medikamente wie Alpha-2-Agonisten, Opioide, Ketamin, Lidocain und Isofluran wurden bei Hunden, Pferden und Wiederkäuern untersucht.
  • Lokale Analgesie: Wir optimieren Methoden zur Bereitstellung lokaler Analgesie, um die perioperative Schmerzbehandlung bei mehreren Arten zu verbessern. Unter anderem wurde die analgetische Wirksamkeit von intraartikulären, perineuralen oder epiduralen Lokalanästhetika und Opioiden in orthopädischen Operationsmodellen sowohl bei Hunden, Pferden als auch bei Wiederkäuern getestet.
  • Techniken für ultraschallgesteuerte lokoregionäre Blockaden werden derzeit bei mehreren Arten evaluiert.

Die aktuelle Forschung konzentriert sich auf:

  1. Etablierung neuer nicht-invasiver Modelle zur Untersuchung von Verhaltens- und neurophysiologischen Schmerzmechanismen bei Tieren.
  2. Bewertung des pharmakologischen Profils, der klinischen Wirksamkeit und der neurophysiologischen/neuroendokrinen
  3. Modulation mehrerer antinozizeptiver Behandlungsstrategien wie neu entwickelter Medikamente und Implantate
  4. Untersuchung des Einflusses invasiver Haltungsverfahren auf die Entwicklung akuter und chronischer Schmerzen bei Nutztieren
  5. Optimierung kurz- und langfristiger lokaler Analgesietechniken unter Verwendung von Ultraschall und Neurostimulationsführung für perineurale Injektionen bei mehreren Tierarten